Wir fahren endlos durch die Wüste, seit Stunden. Zwei Drittel der Fläche des Iran sind Wüsten, jetzt sind wir mittendrin. Harter Lehmboden, Kiesel, Steine, Geröll zu beiden Seiten einer Straße, die schnurgerade bis zum  Horizont führt.  Trockene Farben. Gelb, grau, ocker, braun bis schwarz in allen Schattierungen, je nachdem, ob die Sonne scheint oder sich Wolkenberge davor schieben. Aber es gibt  auch grün dazwischen, denn ein bißchen was wächst in dieser Wüste. Niedrige Büsche, die dem Boden noch etwas abgewinnen können. Rechts und links in der Ferne kahle Gebirgsketten, die manchmal näher rücken. Jetzt tut sich auch vor uns so ein Gebirge auf. Unser Weg führt mitten hinein. Dort wo sich in den Senken Regenwasser sammeln kann, stehen wilde Mandelbäume.


Coke made in Iran

In einer früheren Karawanserei haben wir Pause gemacht und gegessen. Ein quadratisches Gebäude mit einem großen Innenhof, von dem kleine Übernachtungsräume abgehen. Vor einigen Türen stehen Schuhe, hier in der Einöde haben sich tatsächlich Gäste einquartiert. Bloß Kamele gibt es nicht mehr, nur noch auf alten Fotos an der Wand. Zu essen gab es Kalbfleisch, Reis mit Bohnen und Salat - und dazu echte Coca Cola, made in Mashhad, Iran. Geht da doch noch was zwischen den Amis und den Mullahs?


Oase Ayraj

Wir erreichen ein Dorf mitten in der Wüste, nach einer holprigen, steilen Schotterpiste tut sich plötzlich links eine grüne Oase auf. Wir trauen unseren Augen kaum. Sattes Grün von Palmen, Obstbäumen, kleinen Feldern. Unglaublich, was eine Quelle mitten in der Wüste bewirken kann. Wir sind verabredet mit Omid, einem Bauingenieur, der aus der Stadt hierhin zurückgekehrt ist und eine kleine Landwirtschaft betreibt. Er führt uns durchs Dorf an einer angeblich 700 Jahre alten Zeder vorbei, zu einem Feld, auf dem gerade Pfefferminz geerntet wird. Das ist nicht schwer, stellen wir fest, wir werden eingeladen mitzuhelfen. Ein nettes Schmankerl für die Touristen aus Deutschland. Ein Stündchen sind wir fleißig, dann gibts - na was wohl - Pfefferminztee.

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Persienreise
Unterwegs im Morgenland