Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2019. Dies sind die Abenteuer einer kleinen Jeep-Besatzung, die mit Affenzahn durch die Dünen heizt. Über eine Stunde sind wir gefahren von unserem Hostel in einem kleinen Dorf bis dahin, wo die Sandwüste beginnt. Und auf einmal sieht es so aus, wie wir uns die Wüste immer vorgestellt haben. Sanft geschwungene Dünen, so weit das Auge reicht.
Auf einem Plateau halten die Jeeps an, und wir laufen los. Erst ist es so heiß in der Sonne, dass der Sand an den Füßen brennt, schon jetzt im April. Aber dann ziehen Wolken auf, und sofort wird es kühler. Wir wandern dem Horizont entgegen, Düne rauf, Düne runter. Der Wind bearbeitet den Sand so ähnlich wie das Meer am Strand, zu harmonisch geformten Wellen. Manchmal sinken wir bis zu den Knöcheln ein, vor allem, wenn wir die Spitze einer Düne erklettern, dann wieder ist die Oberfläche stabiler und wir laufen wie auf einem Weg.
Vor uns liegt eine weiß schimmernde Senke, vielleicht ein Salzsee, denken wir, doch die Geschmacksprobe ergibt: Das Weiße muss etwas anderes sein. Es überzieht den Boden wie eine Kruste, durch die wir beim Laufen einbrechen, sodass wir tiefe Fußabdrücke hinterlassen. Hin und wieder kommt Wind auf, manchmal so heftig, dass es kleine Nadelstiche gibt im Gesicht, dann wieder herrscht völlige Stille. Wir liegen im Sand, ganz klein in dieser überwältigenden Landschaft, und schnuppern ein wenig an der Ewigkeit.